Essen. Auf dem Gelände des UNESCO-Welterbes Zollverein fahren zwei neue elektrische Busse für Besucherinnen und Besucher. Das Besondere: Sie sind autonom unterwegs, also ohne Fahrerin oder Fahrer. In einem durch das europäische Projekt SHOW (SHared atomation Operating models for Worldwide adoption) mitgeförderte Projekt von den Bahnen der Stadt Monheim (BSM) und der Stiftung Zollverein bringen die beiden selbstfahrenden Busse Fahrgäste von der Kohlenwäsche auf Schacht XII zur Mischanlage auf der Kokerei – und wieder zurück. Auf die Sicherheit achtet ein sogenannter Safety Operator, der während der insgesamt ca. zwei Kilometer langen Rundtour stets an Bord ist. Der Showcase läuft eine Woche lang, von Montag, 23., bis Sonntag, 29. Oktober 2023.
V.l.n.r.: Frank Niggemeier-Oliva, Benno Hense, Simone Raskob, Prof. Heinrich Theodor Grütter © Sven Lorenz
Rund vier Meter lang, zwei Meter breit, drei Meter hoch und mit sechs Sitzplätzen ausgestattet – das sind die beiden Elektrobusse, die aktuell entlang der Ringpromenade pendeln. In der Stadt Monheim am Rhein fahren sie bereits seit Februar 2020 im regulären Linienbetrieb. Gemeinsam mit den Bahnen der Stadt Monheim testet die Stiftung Zollverein nun den Einsatz auf dem Welterbe-Gelände. Hier lässt sich das Potenzial des autonomen Fahrens außerhalb des öffentlichen Straßenbildes sehr gut erforschen. Als Zukunfts- und Transformationsstandort bietet Zollverein darüber hinaus die perfekte Umgebung für die Tests. „Transformation bestimmt das UNESCO-Welterbe Zollverein“, sagt Prof. Heinrich Theodor Grütter, Mitglied des Vorstands der Stiftung Zollverein. „Hier wurde schon immer Zukunft gedacht und – das ist wichtig – auch umgesetzt. Wir verstehen Zollverein als Reallabor. Und bei den autonom fahrenden Bussen wird Zollverein zum Reallabor für die Mobilität der Zukunft.“
V.l.n.r.: Frank Niggemeier-Oliva, Simone Raskob, Benno Hense, Prof. Heinrich Theodor Grütter © Sven Lorenz
Frank Niggemeier-Oliva, Geschäftsführer von Bahnen der Stadt Monheim GmbH, ergänzt: „Wir freuen uns über die Möglichkeit, die autonom fahrenden Busse auf dem UNESCO-Welterbe einzusetzen. Hier sind sie außerhalb des Regelbetriebs und Linienverkehrs unterwegs und wir testen gemeinsam, wie sie an anderen Standorten genutzt werden können.“ Verläuft der einwöchige Showcase auf Zollverein positiv, dann sind weitere Tests auf dem Areal ab dem kommenden Jahr geplant. Denkbar ist perspektivisch ein Einsatz ohne den Safety Operator.
Simone Raskob, Geschäftsbereichsvorständin für Umwelt, Verkehr und Sport bei der Stadt Essen, sagt: „Diese Kooperation zwischen der Stiftung Zollverein und den Bahnen der Stadt Monheim ist aus meiner Sicht weit mehr als nur ein allgemeiner Test. Die gewonnenen Erkenntnisse können wichtig sein für den smarten Stadtverkehr der Zukunft – auch für die Stadt Essen. Ich bin deshalb gespannt auf die Erkenntnisse zum autonomen Fahren an dem ganz konkreten Praxisbeispiel auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein.“
V.l.n.r.: Prof. Heinrich Theodor Grütter, Simone Raskob, Frank Niggemeier-Oliva © Sven Lorenz
Fahrplan/Informationen:
- Showcase vom 23. bis zum 29.10.2023 täglich zwischen 11:00 und 17:00 Uhr im 20-Minuten-Takt.
- Strecke von der Kohlenwäsche auf der Zeche Zollverein über die Ringpromenade bis zur Mischanlage auf der Kokerei.
- Fahrgäste können an verschiedenen Haltepunkten wie Kohlenwäsche, Ehrenhof, Kunstschacht oder Mischanlage zu- beziehungsweise aussteigen.
- Fahrgäste können den Shuttle kostenfrei nutzen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.zollverein.de/autonomes-fahren