Unsere Geschichte
115 Jahre Bahnen der Stadt Monheim:
Von der elektrischen Kleinbahn zum innovativen Mobilitätspartner.
1900er-Jahre: die Geburtsstunde der Bahnen der Stadt Monheim
5. Dezember 1908 – dieses Datum ist in den Archiven der Rheingemeinde Monheim als die Geburtsstunde der heutigen Bahnen der Stadt Monheim festgehalten. Nach rund acht Monaten Bauzeit wurde an diesem Tag der elektrische Bahnbetrieb auf der Strecke Langenfeld Bahnhof – Monheim Heerweg aufgenommen. Die Betriebsführerschaft der Kleinbahn der Rheingemeinden lag zum damaligen Zeitpunkt bei den Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerken (RWE), die Anfang des 20. Jahrhunderts zahlreiche elektrische Bahnen im heutigen Nordrhein-Westfalen unterhielten. Nach der Jungfernfahrt wurde in den folgenden Jahren das betriebseigene Schienennetz mit Anschlüssen nach Leverkusen-Rheindorf sowie Baumberg auf insgesamt rund 13 Kilometer erweitert.
1930er-Jahre: rasante Entwicklung im Güter- und Personenverkehr
Im Anschluss an die Ausbauphase konnte die Kleinbahn in Monheim eine rasante Entwicklung verzeichnen. So betrug in den 1930er-Jahren das Güteraufkommen auf der Schiene bereits rund 350.000 Tonnen pro Jahr – im Personenverkehr nutzten fast 400.000 Fahrgäste das Angebot.
1960er-Jahre: das Stadtbussystem wird erweitert
Nachdem die Stadt Monheim 1962 die Betriebsführung der Monheimer Bahnen übernahm, wurde das Unternehmen in Bahnen der Stadt Monheim umbenannt. Zu dieser Zeit erfolgte auch die Verlagerung des Personenverkehrs von der Schiene auf die Straße. Insgesamt lag das Fahrgastaufkommen Anfang der 1960er-Jahre bei etwa 1,6 Millionen Fahrgästen im Jahr. In der Folgezeit nutzten die Bahnen der Stadt Monheim die flexiblen Möglichkeiten des Straßenpersonenverkehrs und erschlossen das gesamte Stadtgebiet durch ein Stadtbussystem.
1980er-Jahre: Gründung der Verkehrsverbünde und Umstrukturierung des Schienennetzes
Die 1980er-Jahre standen ganz im Zeichen der großen Verkehrsverbünde in NRW. Im Norden gründete sich im Jahr 1980 der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). Der südlicher gelegene Verkehrsverbund Rhein-Sieg nahm im Jahr 1987 seinen Betrieb auf. Die Gründung der Verbünde sollte die Entwicklung des Personennahverkehrs durch einheitliche Tarifsysteme mit unternehmensübergreifender Gültigkeit fördern. Die Bahnen der Stadt Monheim GmbH ist seit Gründung des VRR und VRS Verbundpartnerin in beiden Verkehrsverbünden. Die Stadt Monheim am Rhein wird in beiden Verbünden zudem als Gründungsmitglied geführt.
Anfang der 1980er-Jahre wurde das Schienennetz der Bahnen Monheim, kurz BSM, neu strukturiert. Die Verlegung der bis dato durch das Stadtgebiet verlaufenden Gleistrasse an den Ortsrand bedeutete eine deutliche Verbesserung für Monheims Verkehrssituation.
Durch die Schließung des Shell-Werkes 1987 verloren die Bahnen der Stadt Monheim ihren größten Kunden – ein herber wirtschaftlicher Rückschlag für das Bahnunternehmen. Trotzdem hielt die Stadt Monheim am Rhein an der Schiene fest. Seit 2010 konnte die jährliche Tonnagezahl dann durch einen neuen Großkunden auch wieder deutlich erhöht werden. Der Betrieb der Eisenbahn wurde zwar seitens der BSM zum 31.12.2014 eingestellt, ab diesem Zeitpunkt übernahm jedoch ein privater Dienstleister den verbliebenen Güterverkehr auf Monheims Schienen. Die Verantwortung für das Schienennetz und die Infrastruktur mit Wartung und Instandhaltung liegt auch heute noch bei den Bahnen der Stadt Monheim.
Heute: innovative Mobilitätspartnerin
Heute leisten die Bahnen der Stadt Monheim mit ihren Bussen, E-Bussen und Stadträdern einen bedeutenden Beitrag zur Lebensqualität und verschaffen der Stadt Monheim am Rhein dadurch im Standortwettbewerb einen gewichtigen Vorsprung.
Von der Schiene auf die Straße:
Die Entwicklung des Busbetriebs in Monheim
Anfang der 1960er-Jahre hat sich RWE aus dem Betrieb der elektrischen Bahnen zurückgezogen und der Stadt Monheim den Betrieb der Bahn rückübertragen. Die Gründe für den Rückzug lagen vor allem in einem Investitionsstau bei Fahrzeugen und Anlagen sowie schwindender Margen durch den motorisierten Individualverkehr. Zudem fand damals eine zunehmende Verlagerung des Güterverkehrs auf die Straße statt. Zeitgleich folgte man dem damaligen Zeitgeist und stellte 1963 den Personenverkehr auf der Schiene ein und ersetzte diesen durch ein modernes Busverkehrssystem – bei rund 1,6 Millionen Fahrgästen jährlich. In der Folge konnten die Vorteile eines Busbetriebes konsequent genutzt werden: Das gesamte Monheimer Stadtgebiet wurde nach und nach erschlossen und mit großem Erfolg ein Busnetz heutiger Prägung aufgebaut.
Durch die rapide wachsende Einwohnerzahl Monheims hatten sich die Fahrgastzahlen bereits nach 10 Jahren auf über 4 Millionen jährlich verdoppelt. Heute nutzen jährlich knapp 6,7 Millionen Fahrgäste die Busse der Bahnen der Stadt Monheim. Tendenz steigend!
Dieser für ein Unternehmen unserer Größenordnung bemerkenswerte Erfolg beruht auf einer nachhaltigen Kundschaftsorientierung und hoher Innovationskraft. Weil die Verkehrsnachfrage gerade in einer Stadt, die an der Nahtstelle zweier Großstädte liegt, nicht an Verwaltungsgrenzen Halt macht, sind die Bahnen der Stadt Monheim trotz erheblicher Widerstände als eines der ganz wenigen Unternehmen bundesweit Vollmitglied in zwei Verkehrsverbünden: dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und dem Verkehrsverbundes Rhein-Sieg. Gerade für Pendlerinnen und Pendler wird so ein gravierendes Zugangshemmnis zum ÖPNV beseitigt, da damit auf die komplizierte Regelung eines Übergangstarifs verzichtet werden kann.
Zugleich wurde das Angebot immer weiter verdichtet. Heute verkehren zahlreiche Linien in Monheim am Rhein, die eigentlich alle Bedürfnisse abdecken. Diese Kundschaftsorientierung setzt sich auch im technischen Bereich fort. Seit vielen Jahren schon werden nur noch Niederflurbusse eingesetzt, die zum Großteil mit Klimaanlagen ausgestattet sind. Angetrieben werden selbst die älteren Fahrzeuge mindestens von Euro 3-Motoren – alle Fahrzeuge mit schlechterem Emissionsverhalten sind bereits ausgemustert. Schließlich liegt uns nicht nur die Gesundheit der Natur, sondern vor allem auch die Gesundheit aller Monheimer Bürgerinnen und Bürger am Herzen.
Wissenswertes über die Bahnen der Stadt Monheim
- 100-prozentiges Tochterunternehmen der städtischen Monheimer Versorgungs- und Verkehrs-GmbH, die wiederum eine 100-prozentige Tochter der Stadt ist
- Geschäftstätigkeit im öffentlichen Personennahverkehr sowie in der Sparte Güterverkehr
- 143 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stand 2024)
- Gründungsmitglied der beiden größten Verkehrsverbünde Nordrhein-Westfalens: Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS)
- Moderner Fahrzeugpark mit 45 Bussen und 5 autonomen Batteriebussen, die neueste Umweltansprüche erfüllen
- Busnetz mit 16 Linien und einer Linienlänge von 187,2 km (in Kooperation mit der Rheinbahn AG Düsseldorf und der wupsi GmbH Leverkusen)
- 482 Haltestellen
- 5,6 Millionen Fahrgäste pro Jahr
- Kontinuierliche Optimierung der Betriebsabläufe zur Verbesserung von Anschlussbeziehungen
- Weit verzweigtes Verkaufsstellennetz im gesamten Monheimer Stadtgebiet